
Un rêve alpine?

Ende des Jahres 1961 fahren die ersten Autos, vollgepackt mit Skiausrüstung und warmer Kleidung, die neu errichtete Passstraße in die erst kürzlich eröffnete Skistation La Plagne hoch. Deren Eröffnung ist der Beginn einer, von Fortschrittsglaube und Pioniergeist getrieben Produktion von neuen Skigebieten und den dazugehörigen Urbanisierungsmodellen in den französichen Alpen. Auf Grundlage der damals zeitgenössichen Architekturtheorien, den Anforderungen der sich immer stärker kapitalisierenden Tourismusbranche und der Förderung des französischen Staates entstanden so utopische Megastrukturen auf der Grünen Wiese. Die These dieser Arbeit ist, dass ebendiese Strukturen lediglich die Übertragung des funktionalistischen Stadtmodells auf den alpinen Raum darstellen und nicht das Ergebnis einer konkreten Auseinandersetzung mit den Anforderungen an Tourismusarchitektur und dem Bauen im alpinen Kontext sind. Vielmehr folgt die Architektur den Forderungen einer auf maximalen Gewinn ausgerichteten Tourismusbranche. Die Besucher*innen werden somit ein verdinglichter Teil eines kapitalistischen Systems. Die Architektur dieser integrierten Skistationen kann daher den Anforderungen unserer Gesellschaft an Urlaub und Freizeit nicht mehr gerecht werden, da Tourismus per se immer ein Gegengewicht zu unserem Alltäglichen darstellen muss. Die Arbeit sucht daher nach Antworten im Umgang mit den bestehenden Strukturen: Wie können diese transformiert werden, um den Anforderungen unserer Gesellschaft an Tourismusarchitektur gerecht zu werden? Welcher Umgang ist vonnöten, um dies zu erreichen und gleichzeitig das Potenzial der schon gebauten Masse zu nutzen?









