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W2 – Wohnen und Werken in Heidelberg, Aktivierung stadträumlicher Qualitäten durch Integration von Urbaner Produktion Ruth Bartelmann

Inmitten meiner Heimatstadt Heidelberg befndet sich ein Grundstück, das mir schon seit einigen Jahren auffällt, mich irritiert und neugierig macht. Trotz bester Lage in dieser wohlhabenden und für die malerische Altstadt bekannten Stadt, liegt das zentrale Grundstück brach. Seit vielen Jahren hält auf dem alten Busbahnhof kein Fernbus mehr, die Gebäude stehen seit Anfang des Jahres leer. Es wirkt wie ein Fremdkörper in der lebendigen und dicht bebauten Umgebung. Durch diese birgt es jedoch ein hohes Potential.

Grundstücke wie dieses stellen keine Ausnahme dar. Sie befinden sich in vielen Innenstädten Deutschlands. Die Zuwanderung in die Städte bewirkt, allerdings selten, dass sich eingehend mit diesen Grundstücken beschäftigt wird. Stattdessen nehmen sich Städte dem unbebauten Umland an und überbauen es. Das hat zur Folge, dass die Städte sich in der Fläche immer weiter ausdehnen und die Flächenausnutzung sehr schlecht ist. Es wird viel mehr Erschließungsfläche benötigt, als wenn man die bereits innerstädtischen und erschlossenen Grundstücke nutzen würde. Die Ausdehnung in der Fläche, die bisher die Antwort auf die Zuwanderung darstellt muss also dringend überdacht werden.

Stattdessen müssen wir Architekt*innen und Stadtplaner*innen an Lösungen arbeiten, wie diese Brachflächen innerhalb der Städte gut nachverdichtet werden können. Eine hohe städtebauliche Dichte ist meist negativ konnutiert, dabei entfalten sich doch gerade an den dichten Räumen der Stadt die urbanen Potentiale, indem dort viele Nutzungen und Menschen in Berührung kommen.

Es lohnt sich also solche Grundstücke in den Fokus zu rücken und die Stadt an diesen Stellen nachzuverdichten. Ein Stück weit geht es auch darum die Stadt an diesen Stellen zu reparieren, denn eine vernachlässigte Fläche und Leerstand sorgen auch für einen Qualitätsverlust des öffentlichen Raumes in der Nachbarschaft.

Die Stadt befindet sich stets im Wandel. Die entstandenen Brachflächen bieten hier auch die Chance Urbanität neu zu denken, und mit einer neuen Bebauung auf die neue Generation und den aktuellen Zeitgeist zu reagieren.

Im Zuge meiner Masterarbeit möchte ich mich exemplarisch mit dieser Brachfläche im Kern der Heidelberger Innenstadt beschäftigen und mit meinem Entwurf einen Ausblick geben, wie mit solchen Grundstücken umgegangen werden kann. An dem Entwurf soll sichtbar werden, dass die Neugestaltung des Grundstücks auch eine Aufwertung des öffentlichen Raumes darstellt.

Kontakt
Ruth Bartelmann
Prüfungskommission

Erstprüfer*in

Prof. Ludwig WappnerProfessur Baukonstruktion

Zweitprüfer*in

Prof. Dr. Riklef RambowProfessur Architekturkommunikation
Einstelldatum
Professuren/Lehrgebiet
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Typologie
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Auszeichnung ***
Land
Deutschland
Stadt
Heidelberg