Who cares?!, Wohnen als Integrationsgrundlage
Es fehlt an bezahlbarem Wohnraum. Vor allem im Kontext wohnungsloser ZuwanderInnen lassen lagerähnliche Zustände, die von Fremdbestimmung und fehlender Privatsphäre geprägt sind, das Ankommen und Einleben vor Ort kaum zu.
Vorrangig müssen die Maßnahmen, Art der Unterbringung und die damit verbundene Integration neu gedacht werden. Um eine mögliche Antwort zu formulieren, benötigt es dezentrale Potenzialflächen, die zu einem integrativen Stadtbaustein für Wohnungslose und sozial Benachteiligte transformiert werden können. Kommunale Schulsporthallen beweisen hierbei nicht nur eine hohe Dichte im gesamten Stadtgebiet, sondern befinden sich zudem an gut integrierten Standorten und besitzen meist nur eine geringe Höhe.
Damit eine Übertragbarkeit möglich wird, muss bei der Überbauung von Schulsporthallen auf einige Gegebenheiten reagiert werden. Während ein lastverteilendes Zwischengeschoss als Voraussetzung für den darüberliegenden Systembau dient, schafft der Einsatz eines Zusatzmoduls einen Ort für Austausch und niedrigschwellige Angebote im EG. Verbunden werden beide durch eine Brückenkonstruktion. Zudem schafft die
Setzung eines Innenhofs eine ausreichende Belichtung wie auch einen zusätzlichen Schwellenraum. Alle Wohnungstypen können aufgrund ihrer Struktur untereinander kombiniert werden. Diese basieren auf dem Prinzip der Minimalisierung privater Rückzugsräume. Generell soll die Wahl der Materialien, Holzlamellen und gefaltete Lochblechpaneele, wie auch die Art der Öffnungen ein Gleichgewicht zwischen Einblicken und Privatsphäre bilden während die unterschiedlichen Nutzungsarten klar erkennbar sind.
Dieser Ansatz vermittelt somit zwischen der klassischen Gemeinschaftsunterkunft und dem sozialen Wohnungsbau und verbindet Formen des mittel- und langfristigen Wohnens.