Wohnen am Sonninkanal, Von der Wohnraumknappheit und der Transformation von Nichtwohngebäuden
Die Ressourcen unserer Erde sind endlich und werden immer knapper. Gleichzeitig wächst die Bevölkerung der Erde immer weiter an und somit auch der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum. Hierbei stellt sich die Frage, wo dieser entstehen soll, ohne wertvolle Fläche zu versiegeln. Im Rahmen dieser Masterarbeit wurde das Potential der Schaffung von neuem Wohnraum durch die Transformation und Nachnutzung von leerstehenden Büro- und Verwaltungsgebäuden untersucht. Ausgewählt wurde hierfür ein 14-stöckiges Hochhaus aus dem Jahre 1974. Das Gebäude ist seit Jahren von eklatantem Leerstand geprägt. Große, in Anbetracht der Flächenknappheit nicht mehr zeitgemäße, Parkflächen im UG und 1. OG prägen den Bau. Die Qualität des Entwurfes bezieht sich dabei nicht nur auf den Aspekt der Umweltschonung allein, sondern soll bei respektvollem Umgang mit dem konstruktiven und technischen Gebäudebestand den Bewohnern, der ansässigen Bevölkerung sowie den arbeitenden Menschen dieses Viertels im Sinne von bezahlbaren Wohnungen, neuen Einrichtungen und gemeinschaftlich nutzbarer Fläche einen Mehrwert bieten. Die einzigartige Lage am Sonninkanal ist eine große Bereicherung für das gesamte Gebäude. Im Erdgeschoss, Obergeschoss sowie in Teilen des Untergeschosses entstehen in diesem Sinne öffentliche Nutzungen in Form einer Markthalle, einem Restaurant, einem Coworking- und KITA-Bereich sowie einem großen Dachgarten. In den Etagen zwei bis dreizehn sind Maisonette-Wohnungen angesiedelt. Sie schaffen trotz der bestehenden, engmaschigen Struktur des Gebäudes ein hohes Maß an Wohnkomfort. Im 14. Obergeschoss befinden sich zwei generationsübergreifende Wohngemeinschaften. Der bestehende Sockel steht als liegendes, schweres Element im Gegensatz zu einem leichten, aufstrebenden (Wohn)-turm.