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Kunsthaus in Karlsruhe Fabienne Savic

Das Kunsthaus in Karlsruhe zeigt sich im urbanen Umfeld als eigenständiger Solitär und fügt sich somit zwischen den ebenfalls originären Bauten wie dem Badischen Staatstheater, der Volkswohnung und dem Landratsamt Karlsruhe ein. Gemäß dieser Eigenständigkeit orientiert es sich an keinerlei Achsen und Bezugspunkten in der Umgebung und verweist schon im großen Maßstab auf die auf sich bezogene Planung des Gebäudes.
Das Museum soll somit dem Prinzip folgen, dass jegliche Art der Ausstellung darin stattfinden kann. Der neue Ausstellungsraum in der UNESCO City of Media Arts gestaltet sich folglich weitläufig, offen und frei bespielbar. Somit verfügt die Halle im Obergeschoss lediglich über zwölf Stützen, einem Kern zur Erschließung und für die Technik und einer gänzlich umlaufenden Glasfront, die den Ausstellungsraum gedanklich noch bis in den Stadtraum erweitert.
Hingegen zeigt sich das Erdgeschoss konträr zum offenen Grundriss des oberen Geschosses. Der Besucher bewegt sich hierbei durch verschachtelte Räume und lange Gänge, hinter denen sich die Räumlichkeiten des Restaurants, des großen Saals sowie der kleineren Veranstaltungsräume und Werkstätten verstecken. Des weiteren befinden sich hier auch die für den regulären Betrieb notwendigen Räume, wie z.B. der Kassen- und Garderobenbereich, aber auch der Bereich für die Verwaltung.
Die räumlichen Kontraste machen sich letztlich auch in der Materialität bemerkbar. Während sich die Sammlung in einer leichten Halle in Form einer Stahlkonstruktion vorfindet, zeigt sich der Sockel des tempelartigen Gebäudes in einer wesentlich schwereren Form. Über die raue Stampfbetonfassade hinweg wird der Besucher in einen massiven Sockel geleitet, dessen unterschiedlich ausgeformte Innenräume sich durch individuelle Materialgebung profilieren.
Um nun das Prinzip der variierenden Ausstellungsmöglichkeiten im neuen Kunsthaus zu vervollständigen, können die Künstler und Ausstellungsgestalter das eigens für das Kunsthaus entwickelte, modulare Präsentationssystem nutzen. Somit zeigt sich die Ausstellung so wandelbar wie der Grundriss selbst.

Kontakt
Fabienne Savic
Prüfungskommission

Erstprüfer*in

Prof. Meinrad MorgerProfessur Gebäudelehre

Zweitprüfer*in

Prof. Dr. Joaquín Medina WarmburgProfessur Bau- und Architekturgeschichte
Einstelldatum
Professuren/Lehrgebiet
Typologie
Land
Deutschland
Stadt
Karlsruhe