Zukunft Seebeck-Werft. Die neue Schiffshalle, Umnutzung von Bestandsstrukturen einer ehemaligen Werft in Bremerhaven
Die Masterarbeit beschäftigt sich mit den Fragen, wie Wohnen, Arbeiten und Erholen nach der Pandemie und dem „Scheitern der Charta von Athen“ aussehen kann, wie wir in Zukunft vor dem Hintergrund des Klima- und Umweltschutzes mit unseren begrenzten Ressourcen umgehen müssen und wie nachhaltige Konzepte zur Versorgung unserer gebauten Umwelt aussehen können.
Grundlage bildet eine ehemalige Schiffshalle in Bremerhaven mit beeindruckender Stahlfachwerkkonstruktion, die im Sinne einer „Weiterverwendung“ umgenutzt, damit „In-Wert-gesetzt“ wird und eine neue „Workation-Welt“ generiert. Besondere Aufmerksamkeit gilt einem geforderten lebenszyklusbetrachteten Entwurfs- und Planungsprozess.
Bewusst ausgewählte Materialien werden in der halleneigenen Holzmodulproduktion sortenrein trennbar zu Holzmodulen konstruiert. Das durchdachte Konstruktionsprinzip von statischem Grundmodul mit flexibel anpassbaren Inlays ermöglicht eine große Vielfalt an Schalt- und Kombinationsmöglichkeiten, die in unterschiedlichen Zeitabständen und damit verschiedenen Nutzungszyklen schnell und einfach veränderbar sind. Die ehemaligen Produktionsabläufe, die in der Halle durch Kräne, Schienen und anderen Konstruktionen heute noch ablesbar sind, werden architektonisch übersetzt auf die Konstruktionsweise, die Größen der Einheiten sowie Nutzungen. Entlang der der Ost- und Westfassaden werden Module zum hauptsächlich Arbeiten und Wohnen angeordnet, im mittleren Teil der Halle entsteht eine grüne Lagune zur Erholung. Um eine Verflechtung der drei Grundfunktionen zu generieren, finden sich hier abgelöste Module in Form von Treehouses als anmietbare Jokerzimmer oder Objekte aus der urbanen Mine, z.B. Container, die zu Factory & Object-Rent oder Zoombooths umgenutzt werden. Versorgt wir die fast 300m lange Halle über eine dezentral gelegene Energiezentrale, die zudem das quartierseigene ÖPNV-Netz steuert und die Halle damit neben dem Breitbandausbau und der Digitalisierung an ein größeres System anschließt. Im Sinne eines „end of ‚end-of-life‘“ wird durch eine Lebenszyklusbetrachtung eine sozial, ökologisch, ökonomisch und ästhetisch nachhaltige Langlebigkeit der gebauten Architektur sichergestellt.