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terrior f, Ein Weingut im fränkischen Weinland Isabel Bayer

Die Weinkultur zählt zu den 126 Immateriellen Kulturerben der deutschen UNESCO-Kommission und ist auch in Franken Teil einer jahrhundertelangen, für die Region bedeutenden Tradition. Der Begriff „terroir“ steht für alle Faktoren, die einen Wein prägen. Die Region und ihr Klima, ihre Böden und ihre Lagen, die Rebsorte und die Bewirtschaftung der Weinbergshänge durch den Winzer, sogar der Witterungsverlauf des Jahres bestimmen den einzigartigen Geschmack des Weines. Das „f“ steht für Franken.
Für die Repräsentation und Verkörperung dieses bedeutenden Kulturguts wurde die Planung einer weinkulturellen Stätte in der Weinbergslandschaft angestrebt. Der Entwurf umfasst ein Weingut mit Produktions- und Lagerflächen, sowie Räumen zum Verkauf, zur Verkostung und zur Bewirtung der Gäste. Die repräsentative Lage des Weinguts, auch von weitem am Hang erkennbar, unterstreicht die große Bedeutung des Kulturguts für die Region und gewährt dem Ort einen Ausblick über die Vielfalt der fränkischen Landschaft.
Der Besucher ist ein wichtiger Teil der Weinkultur und steht in der Ausformulierung des Entwurfs im Vordergrund. So ist er zu jeder Zeit während seines Aufenthalts größtmöglich in die Abläufe einbezogen und erhält Einblicke sowohl in die Produktion, als auch in die Lagerung, sowie private Einblick in die Herkunft der Weine und die Mentalität des Winzers.
Ziel des Entwurfes ist es außerdem, durch die Strukturierung der Räumlichkeiten eine möglichst hohe Effizienz der Arbeitsabläufe im Weingut zu erzeugen und den Wein im Produktionsprozess, beispielsweise durch den Nutzen der Schwerkraft, möglichst schonend zu behandeln.
Der Entwurf ist auf den Einsatz regionaler Materialien ausgelegt. So ist sowohl die Tragstruktur, als auch die Fassadenverkleidung mit Muschelkalk versehen, der in den Weinbergsböden Randersackers zu finden ist. Die oberirdischen Baukörper, die die öffentlichen Bereiche des Betriebs beherbergen, sind in Holzbauweise unter Verwendung von regionalem Holz aus dem Steigerwald ausgeführt. Der massive Natursteinsockel mit dem Holzobergeschoss ist eine Anlehnung an die traditionelle, regionale Bauweise des Fachwerkhauses und die Charakteristik fränkischer Weindörfer.

Außenperspektive Ankommen
Lageplan
Anbindung und Konzeptherleitung
Ansicht Nord-West Ankunft und Ansicht Süd-Ost Terrasse und Betrieb
Grundriss Obergeschoss und Schnitt A-A Produktionsbereich
Grundriss Erdgeschoss und Schnitt B-B Gastronomie
Grundriss 2.UG und Schnitt C-C Weinverkauf und -verkostung
Ansicht Nord-Ost Anlieferung und Ansicht Süd-West Gastronomie
Strukturelle Abläufe im Weingut und Fassaden-Schnitt-Ansicht
Kontakt
Isabel Bayer
Prüfungskommission

Erstprüfer*in

Prof. Ludwig WappnerProfessur Baukonstruktion

Zweitprüfer*in

Prof. Dr. Riklef RambowProfessur Architekturkommunikation
Einstelldatum
Professuren/Lehrgebiet
,
Typologie
Land
Deutschland
Stadt
Randersacker