Ein wesentliches Ziel des Studioentwurfs im 5. Semester ist es, die verschiedenen erlernten Kenntnisse aus den vier Grundsemestern im Sinnen einer integralen Entwurfsbearbeitung zusammenzuführen. In diesem Sinne sollte für eine Wohnbebauung in Tübingen ein schlüssiges bauphysikalisches und gebäudetechnisches Gesamtkonzept entwickelt und ausgearbeitet werden. Hierzu gehörten Fragen des winterlichen und sommerlichen Wärmeschutzes, der Lüftung, der Tageslichtnutzung, sowie der Sanitärplanung. Ein zentrales Thema war dabei die Energieversorgung – gemäß dem Klimaschutzziel der Bundesregierung, bis 2050 zu einem nahezu CO2-neutralen Gebäudebestand zu gelangen, sollten neue Gebäude als Null- oder gar Plusenergiegebäude geplant werden, um den eigenen Energiebedarf und darüber hinaus ggf. auch anteilig den von bestehenden Gebäuden mit erneuerbaren Energieträgern abzudecken.

Einen wesentlichen Anteil besaß dabei die passive und aktive Solarenergienutzung, wofür sämtliche verfügbaren (und vom Ertrag her sinnvollen) Flächen an den Gebäuden, aber auch darüber hinaus in seiner unmittelbaren Umgebung in Betracht gezogen werden sollten. Mit einer einfachen Abschätzung sollte eine Aussage dazu gemacht werden, zu welchem Anteil der Jahresenergiebedarf der Gebäude für Wärme und Strom mit Solarenergie gedeckt werden kann. Gleichzeitig waren auch Maßnahmen im Sinne der Klimavorsorge zu treffen, die das Mikroklima in der Gebäudeumgebung positiv beeinflussen und Heat Island Effekte verhindern helfen. Hierzu waren vor allem Oberflächen in der unmittelbaren Umgebung der Gebäude hinsichtlich Begrünung / Bewässerung zu betrachten. Alle getroffenen Maßnahmen sollten in den Entwurfsplänen kenntlich gemacht werden.