Vis-a-vis zur Kunstakademie Karlsruhe positioniert sich das neue Atelierhaus. Der Entwurf stellt sich dem Anspruch den räumlichen Anforderungen der Ateliers unterschiedlicher Disziplinen, als auch der Wohnsituation gerecht zu werden. Das Entstehen von Kunst erfordert einen kontemplativen, inspirierenden und gemeinschaftlichen Ort – eine Art Künstlerkolonie. So individuell Kunst ist, so eigenständig zeigt sich der neue Typus Atelierhaus im Stadtraum in skulpturaler Form. Mit der sich ausdehnenden kleinteiligen Wabenstruktur betont das Gebäude sinnbildlich den Gedanken der Kolonie und setzt einen städtebaulichen Akzent. Das Abheben vom Stadtraum respektiert zum einen den Wunsch nach zurückgezogenem Arbeiten der Künstlergemeinschaft, schafft zum anderen aber auch eine Pilotis-Ebene, die die Stadt einfließen und teilhaben lässt. Der große Lichthof und das Durchblicken zur anderen Straßenseite laden zum Passieren und einer spontanen Begegnung mit der Kunst ein. Ausgehend von der Pilotis führen Erschließungskerne zur privaten Ebene. Die Wohnungen sind dicht gesetzt, erlauben aber durch die hexagonale Form eine individuelle Ausrichtung des Lichteinfalls. Aus jeder Wohnung hat der Künstler die Möglichkeit über eine Wendeltreppe in das darüber gelegene eigene Atelier zu gelangen. Im Kontrast zu den eher niedrig gehalten Wohnungen mit den kleinen runden Öffnungen zeigen sich die Atelierräume mit imposanten Raumhöhen, großen Fensterfronten und Oberlichtern die sich in Richtung Norden ausrichten, um optimale Lichtbedingungen zu schaffen. Im Zusammenspiel mit dem rohen rauen Sichtbeton der Innenwände, dem diffusen Lichteinfall, dem hexagonalen Grundriss und den sich abstufenden abgeschrägten Höhen entsteht eine Atmosphäre, die der Kunst ihren besonderen Raum lässt.