Immer wieder wird das deutsche Bildungssystem mit dem anderer Länder verglichen und der Rückstand kritisiert. Fortschritte in der Digitalisierung, die Corona-Pandemie oder Migration bringen neue Anforderungen mit sich. Im Sinne einer ganzheitlichen Bildung rückt die reine Wissensvermittlung in den Hintergrund und die Förderung kooperativen Lernens sowie gemeinsames Problemlösen tritt in den Vordergrund. Für mehr Bildungsgerechtigkeit braucht es neben formalen Einrichtungen, auch non-formale und informelle Bildung mit freien Entfaltungsmöglichkeiten außerhalb von Bewertungs- und Benotungsrastern.
Die Bildungslandschaft umfasst nicht nur vielfältige Bildungs- und Begegnungsangebote, sondern zeigt sich auch architektonisch durch eine differenzierte Höhenentwicklung. Hierdurch wird die Nutzung der Dachflächen als zusätzliche Freibereiche möglich. Die transparente Gestaltung der Fassade folgt der Idee, einen niederschwelligen Zugang zu Bildung architektonisch zum Ausdruck zu bringen. Baulich ermöglicht die Rasterkonzeption eine Anpassung an sich ändernde Bedingungen und damit eine dauerhaft flexible Grundrissgestaltung.
Der Entwurf sieht als zentrale Elemente eine Kita, Bibliothek, Kantine, sowie verschiedene Sporthallen und ein Weiterbildungszentrum vor. Zum Durlacher Tor hin ergibt sich durch die Neuplanung eine einladende Platzsituation mit Wasserspiel und Sitzmöglichkeiten. Eine zentrale Grünachse trennt die Bildungslandschaft vom Wohnen und dient als Begegnungsort in der Verbindung zwischen Durlacher Tor und Altem Friedhof. Als Hochpunkt bildet das Werkstatthochhaus den Leuchtturm für das Projekt, in dem alle Altersgruppen vereint werden und das Thema Handwerk im Stadtraum sichtbar gemacht wird.