Hofhäuser gibt es seit über tausenden von Jahren und entspringen aus verschiedensten Kulturen und Epochen. Sie haben alle eine Gemeinsamkeit, nämlich das Bedürfnis nach Schutz vor Wetter, gefährliche Tiere und fremde Eindringlinge.

Heute sind die traditionell chinesischen Häuser durch die Enteignung erheblich heruntergekommen. Dadurch teilen sich viele Kleinfamilien ein Hofhaus auf knapp bemessenem Raum. Mit der Zeit wurden die Höfe durch Anbauten Stück für Stück verschluckt. Es gibt kaum eigene Sanitäranlagen und Wasserzugänge für die Bewohner. Durch Sammelstellen an den Straßenecken kann man sich reinigen und Wasser entnehmen. Im Winter wird mit einem kleinen Kohleofen der Hauptraum einer Familie beheizt.

Die positive und prägende Seite des Hofhauses in China ist die starke, große und eng verbundene Gemeinschaft. Sie verbringen gerne ihre Zeit zwischen den Hofhäusern und Kinder können durch den kaum entstehenden Autoverkehr unbeaufsichtigt spielen. Alltägliche Aufgabe können zu Fuß oder mit dem Rad erledigt werden. Durch die Langzeitbewohner bekommen solche Viertel eine repräsentative Fortdauer und eine einzigartige Identität.

Der Entwurf befasst sich mit einer Brachfläche, welches zwischen den traditionell chinesischen Hofhäusern und langen anonymen Wohnzeilen sitzt. Dort soll der Archetyp Hofhaus neu gedacht und entwickelt werden, um eine angemessene Lösung für die Abrissflächen der alten Hofhäuser zu finden. Durch die vier charakterlich verschieden ausgebildeten Quartieren soll die Vielfalt und Möglichkeiten des Typus aufgezeigt werden. Die Materialwahl von schwarzgrau gebrannten Ziegel und silbergrauen Metallen sollen an die Geschichte und Entwicklung der traditionellen Hofhäuser erinnern.