Der Gebäudebestand in Deutschland stellt ein großes Rohstoffpotenzial dar. Dennoch werden heute fast alle Materialien aus dem Abbruch von Gebäuden minderwertig im Straßenbau und auf Deponien verwendet. Eine hochwertige Wiederverwendung findet kaum statt.
Um dem Klimawandel zu begegnen, müssen alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, weniger klimaschädliches CO2 auszustoßen und unsere Umwelt zu schonen. Dazu bedarf es neuer Bautechnologien und eines Paradigmenwechsels im Bausektor, der einer der größten CO2-Emittenten ist.

Für diesen Paradigmenwechsel braucht das KIT einen neuen Standort für interdisziplinäre Forschung, für die schnelle und ressourceneffiziente Entwicklung neuer Bautechnologien. Hier soll der Entwurf die Lücke schließen.

Das Projekt nutzt eine bestehende Halle aus dem Jahr 1938 auf dem Campus West des KIT um, revitalisiert sie und ergänzt sie durch einen Neubau, der die Möglichkeiten zukünftiger Bautechnologien nicht nur in der gebauten Struktur selbst aufzeigt, sondern deren Entwicklung in den Räumlichkeiten ermöglicht. In Versuchsanlagen und einer Prototypenfassade können die Entwicklungen vor Ort erprobt und evaluiert werden. Das Gebäude und die Forschung werden der Öffentlichkeit durch Ausstellungen, Workshops und einem Café zugänglich gemacht.

Der Entwurf zeigt, wie mit Re-Use Materialien umgegangen werden kann und wie diese im Stoffkreislauf gehalten werden können. Gleichzeitig bietet er durch ein rekonfigurierbares Modulkonzept flexiblen Raum der sich immer wieder neu zusammengesetzten Teams aus verschiedenen Fachbereichen der Universität anpassen kann.