Das Naturbad Piscina Naturalis Luteus (lat.: aus Lehm) bettet sich in einen Weinberg auf der Wilhelmshöhe nördlich des Dorfes Hagnau am Bodensee ein.
Da es sich um eine Architektur in der (Kultur-)Landschaft handelt, war der Gedanke, den Besuchenden trotz der sehr technischen Nutzung ein möglichst authentisches Naturerlebnis bieten zu können.
Das Projekt setzt sich zusammen aus einzelnen Gebäudevolumen, die jeweils unterschiedliche Nutzungen beinhalten, wobei die Badehallen in ihrer Höhe herausstechen. Diese Volumen bestehen aus durch Stahlstützen verstärkten Stampflehm und sind nur vereinzelt nach außen hin geöffnet bzw. über das Dach belichtet. Um diese Volumen legt sich ein niedrigerer Gang, der voll verglast und im Freibadbereich offengelassen ist, um den Besuchenden das Gefühl einer Bewegung zwischen innen und außen zu vermitteln.
Das letzte Element sind die Wasserbecken im Außenbereich. Diese unterscheiden sich in die Schwimmbecken, die zwischen den Gebäuden des Schwimmbadbereiches eingebettet sind, und die Filterbecken, welche sich im Rücken der Anlage in den Berg eingraben und auf dem Vorplatz der Anlage als Pendent zu einem Restaurant die Besuchenden in das Naturbad leiten.
Diese Becken dienen der Wasseraufbereitung durch Mikroorganismen, wodurch das Schwimmbad chlorfrei betrieben werden kann.
Die gesamte Anlage gräbt sich im hinteren Bereich in den Berg hinein und steht im vorderen Bereich so weit heraus, dass man über die Weinreben einen freien Blick auf den See hat. Das Naturbad fügt sich so möglichst flach an den Berg an, um den Blick der Wandernden auf der Wilhelmshöhe nicht zu blockieren und weiterhin das Landschaftserlebnis der Weinhänge mit dem dahinterliegenden Bodensee bieten zu können.