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Tod im Zeitalter der Unsterblichkeit, Vom Tod umfangen Louisa Schütz

Media Vita in morte summus, mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen. Leben und Tod gehören zusammen, dennoch wird der Tod aus dem Städtischen Bewusstsein verbannt.
Dieser Entwurf beschäftigt sich mit dem Spannungsfeld zwischen Sichtbarmachung des Sterbens und Geborgenheit für die Trauer. Städtebaulich verortet ist das Institut als Solitär am süd- westlichen Rand des Hauptfriedhofs. Durch die Weiterführung der Friedhofsmauer bildet das Gebäude einen neuen Eingang in das Friedhofsareal. Strukturell wird die Grundform, der Kreis, als vollkommener Zustand mit einem progressiven Raster kombiniert. Der Kreis verändert sich durch das Raster genauso wie sich das Verhältnis von Körper und Raum im Zustand von Versehrtheit und Sterben verändert. Die runden Räume schaffen eine Situation in dem der Tod nahbar und erfahrbar ist. Die räumliche Veränderung hilft dabei einen Abschluss zu finden und wieder im Jetzt anzukommen.
Typologisch bezieht sich der Entwurf auf die Propyläen, die in der griechischen Antike als repräsentative Vorhalle dienten. Deutlich wird die Bezugnahme in dem Tragwerk welches sich aus verspringenden Kassettendecken, die von massiven Körpern getragen werden, zusammensetzt. Das Gebäude bekommt dadurch eine Höhenentwicklung Richtung Friedhof. Der Tod aus Altersschwäche ist in der modernen Medizin nicht mehr vorgesehen was eine ambivalente Beziehung zwischen Tod und Unsterblichkeit aufwirft. Dieser Entwurf soll drei Themenstränge miteinander vereinen und Diskussionsanregend für den Forschungsfokus: Medizin, Logistik und Ritual sein. Das Ineinandergreifen unterschiedlicher programmatischer Stränge verursacht ein Wechsel zwischen Operativen und Repräsentativen Räumen. Erschlossen werden diese über in eingedrehtes Quadrat, welches sich in den Ecken jeden Raumes befindet. Um den Charakter der Säulenhalle beizubehalten, wird im Grundriss auf Wände verzichtet. Die Räume werden lediglich durch Glas getrenntem, um Einblicke in angrenzende Forschungsbereiche zu ermöglichen. Die ovalen und runden Räume dienen der Spiritualität, vor allem die Diagonale aus perfekt runden Körpern gleicht einer Prozession und leitet die Besucher:Innen auf direktem Wege in den Friedhof.

Kontakt
Louisa Schütz @Louisa.Schuetz
Prüfungskommission

Erstprüfer*in

Prof. Marc FrohnProfessur Raum und Entwerfen

Zweitprüfer*in

Prof i.V. Oliver ElserProfessur Architekturtheorie
Einstelldatum
Professuren/Lehrgebiet
Typologie
Land
Deutschland
Stadt
Karlsruhe